Nachdem sich kurzer Hand noch ein Follower gemeldet hat der mich gerne mal life treffen möchte, habe ich beschlossen das ich nochmal 2 Tage bzw. Nächte länger bleibe. Mich hetzt ja keiner, und ausserdem hat mir der Follower eine Spende zugesendet, da ist es wohl das mindeste ein Treffen zu ermöglichen. Schon mal da ich Werder echt schön finde.
Entsprechend breche ich erst am Mittwoch Richtung Brandenburg auf, und selbst auf dieser Tour kann ich mir noch etwas Zeit lassen. Okay, Zeit ist für mich eh relativ. Denn wenn ich alles soviel hätte wie Zeit, das wäre ein Traum, obwohl… Nee, dann würde es zu einfach laufen. So bleiben immer ein paar kleine und große Herausforderungen die es zu bewältigen gibt. Und auch wenn diese Spende mich enorm weiter bringt in diesem Fall, ob es deswegen einfacher wird, wird sich noch herausstellen. Denn auch dieses Geld reicht nicht ewig. Mit Liegeplatz für heute und Morgen, und nochmal einem kleinen Einkauf bleibt auch nicht mehr endlos viel übrig. Definitiv genug um 2 Wochen über die Runden zu kommen mit Proviant, bzw. mehr als 2 Wochen aber Annehmlichkeiten sind dennoch „Mangelware“. Aber meine Devise ist eh „Life begins at the end of your Comfort zone“, also „Das Leben beginnt am Ende deiner Comfortzone“. Und das kann ich nur immer wieder bestätigen.
Für viele wäre mein Leben wie ich es lebe nichts, jedenfalls sagen das die Leute immer. Aber ich liebe das rauhe Leben hier draußen. Erst wenn ich an meine eigenen Grenzen komme, bin ich richtig glücklich. Natürlich sind Unterstützungen gerne gesehen, aber auch mit Unterstützung bietet meine Art zu leben tägliche Probleme und Herausforderungen, und diese lassen sich nicht immer mit Geld oder Gütern direkt aus der Welt schaffen. Also, mit Gütern schon, aber diese muss man sich dann eben auch erst einmal beschaffen. Und ohne Adresse und Co. ist das nicht immer einfach. Da muss man schonmal improvisieren können.
Wie gehe ich mit dem Winter um
Immer wieder werde ich gefragt, „was machst du eigentlich im Winter?“
Nun, das selbe wie die letzten Jahre und Monate, mein Nomade Leben weiter leben. Klar wird es auch mal klirrend kalt, und auch ich fange irgendwann mal an zu frieren. Wenn es zu kalt wird, setze ich meinen Spiritus Ofen ein und heize mir für eine oder 2 Stunden ein um mich wieder aufzuwärmen. Aber auch immer nur für eine begrenzte Zeit. Der Hund hat Wolldecken und anderes Zubehör womit ich ihm im Winter warm halten kann. Ich selber trage bis auf Nachts zum Schlafen dann dicke warme Kleidung. Und erst wenn diese mich nicht mehr ausreichend warm hält, sprich wenn vor Kälte an Schlaf überhaupt nicht mehr zu denken ist heize ich mir richtig ein um erstmal wieder warm zu werden.
Erfahrungsgemäß ist es Nachts zwischen 3 und 5 Uhr am kältesten, und meist genau die Zeit wo ich mir dann einheizen muss, oder mich bewegen muss um wieder auf Temperatur zu kommen. Wenn mein Körper dann wieder etwas aufgeheizt ist geht es direkt in den Schlafsack und es wird weiter geschlafen. Wichtig dabei ist, so wenig wie möglich im Schlafsack anzuhaben, damit dieser seine Funktion auch wirklich nutzen kann (reflektieren der Körperwärme). Bisher bin ich mit meiner Taktik ganz gut gefahren, auch bei Temperaturen unter – 15 Grad, die ich durchaus schon ein paar mal hatte.
Den größten Teil der Körperwärme verliert man übrigens über den Kopf, also auch wenn es komisch aussieht, im Schlafsack Wollmütze auf und auch die Schlafsackkaputze nutzen. So lässt es sich Nachts auch bei sehr kalten Temperaturen aushalten im Schlafsack.
Soweit für heute der kleine Exkurs zum Thema Winter. Ich mache für heute erstmal sense und mache mir noch einen lecker Tee. Vorteil, auch durch das Kochen bekommt man etwas Wärme in die kleine Kajüte. Und das warme Getränk wärmt zusätzlich noch von innen. Ich sag, guten Abend, gute Nacht und bis morgen.