Leben ohne Krankenversicherung

Wie fange ich diesen Beitrag am besten an? Das war in der Tat gar nicht so einfach, und vorallem wo fange ich ihn an? Ihr seht ja schon in der Überschrift worum es geht, und das Thema ist doch schwieriger als ich dachte, obwohl ich da ja aus Erfahrung schreiben kann. Doch diese Erfahrung auch verständlich rüber zu bringen, dass ist nicht ganz so einfach.

Fangen wir am besten ganz am Anfang an, nämlich mit meinem Weg aus der Krankenversicherung. Der war nämlich alles andere als einfach. Und ich sage mit Absicht vorweg, dieser Schritt sollte gut überlegt sein. Denn es birgt auch Gefahren ohne Krankenversicherung zu leben. Doch dazu kommen wir später.

Aus der Krankenversicherung rauskommen ist gar nicht so einfach, jedenfalls nicht als ein in Deutschland lebender Deutscher. Innerhalb Deutschlands war es für mich so überhaupt nicht möglich. Dafür musste ich ein bisschen in die Trickkiste greifen, doch warum eigentlich?

Laut VGG § 193 Abs. 3 heißt es:


(3) 1Jede Person mit Wohnsitz im Inland ist verpflichtet, bei einem in Deutschland zum Geschäftsbetrieb zugelassenen Versicherungsunternehmen für sich selbst und für die von ihr gesetzlich vertretenen Personen, soweit diese nicht selbst Verträge abschließen können, eine Krankheitskostenversicherung, die mindestens eine Kostenerstattung für ambulante und stationäre Heilbehandlung umfasst und bei der die für tariflich vorgesehene Leistungen vereinbarten absoluten und prozentualen Selbstbehalte für ambulante und stationäre Heilbehandlung für jede zu versichernde Person auf eine betragsmäßige Auswirkung von kalenderjährlich 5.000 Euro begrenzt ist, abzuschließen und aufrechtzuerhalten

Vgg § 193 Abs. 3

Sprich, es ist eigentlich gesetzlich Verpflichtend Krankenversichert zu sein in Deutschland. Und deswegen ist es auch innerhalb Deutschlands fast unmöglich aus der Krankenversicherung raus zu kommen, es gibt aber einen Weg, den ich euch später auch noch erklären werde. Mein kleiner Vorteil ist, daß ich seitdem ich draußen lebe nahezu gar nicht mehr zum Arzt muss. Mein diagnostiziertes Asthma spüre ich schon lange nicht mehr, und das obwohl ich fast behaupten würde noch immer recht ungesund zu leben (Rauchen, Cola trinken, hin und wieder Fastfood). Und doch geht es mir seither viel besser.

Natürlich habe ich die Krankenversicherung nicht sofort gekündigt damals. Sondern erst über 2 Jahre später. Denn ich habe erst probiert ob ich mit meinem Asthma überhaupt ohne Arzt und Medikamente klar kommen kann. Und ich habe festgestellt, ja ich komme klar. Also hab ich den ersten Versuch unternommen meine Krankenkasse zu kündigen, was nicht geklappt hat da ich einen Nachweis erbringen musste das ich nicht mehr in Deutschland lebe.

Es hieß für mich also ein Land finden in dem es keine Versicherungspflicht gibt, und das beste Land dafür war Schottland, bzw. Großbritannien. Doch ich habe es erst über Spanien versuchen wollen, obwohl es dort ebenfalls eine Versicherungspflicht gibt. Anders als in Deutschland ist es dort aber wesentlich leichter raus zu kommen. Denn es reicht in Spanien aus sich überall abzumelden um die Versicherung zu kündigen, und so könnte ich bereits meine Versicherung in Spanien kündigen.

Auch andere Versicherungen besitze ich nicht. Für mich ist das Versicherungsgeschäft lediglich ein Geschäft mit der Angst, und ich bin der Meinung wenn man nicht ständig in Angst lebt benötigt man auch keine Versicherung. Doch was sind die Gefahren bei einem Leben ohne Versicherung.

Nun, ich denke die größte Gefahr ist, dass wenn etwas passiert man sehr schnell sehr viel Geld verliert bzw. Schulden anhäuft. Sprich, ein Unfall kann einem finanziell schnell mal das Genick brechen. Entsprechend sollte man wenn man ohne Versicherung lebt vorsichtiger sein bei allem was man macht. Ich bin ehrlich, ich bin da selbst eigentlich ein sehr schlechtes Beispiel, denn… Ich bin oft alles andere als Vorsichtig, und nicht selten denke ich mir oft „ohauaha, das hätte ins Auge gehen können“. Aber gerade weil ich eben auch diese Erfahrungen habe, denke ich ich sollte ich diese mit euch teilen. Denn wer weiß, vielleicht liest ja auch jemand diesen Blog der mit dem Gedanken spielt ähnlich wie ich komplett aus dem System auszusteigen. Und für solche Leute ist es doch gut wenn bereits jemand Erfahrungen in diesem Bereich hat.

Gerne dürft ihr mir auch Fragen zu diesem oder anderen Themen stellen. Dies geht entweder als Kommentar oder per Mail (siehe Impressum).

Und wenn ihr Lust habt mich zu unterstützen könnt ihr dies gerne einmalig via Paypal (blogger.ronny@gmx.de) oder mit monatlich 5€ via Patreon (https://www.patreon.com/Derwasserwanderer) tun. Damit stellt ihr sicher das ich auch weiterhin aus meinem Leben bloggen kann und Simba vielleicht auch noch einen extraknochen bekommt. 

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