Wie im letzten Beitrag bereits erwähnt wage ich meinen Neustart in Schweden. Im letzten hab ich mich zwar noch nicht so recht festgelegt, aber ich will es versuchen. Das nach 14 bzw. 15 Jahren umher reisen und Nomadenleben natürlich ein Neustart im normalen Leben nicht einfach wird ist mir durchaus bewusst. Manche Dinge muss ich mir wieder angewöhnen und andere Dinge abgewöhnen. Aber auch der Papierkrieg darf nicht vergessen werden. Denn ich muss mich anmelden, und mich um gewisse Dinge kümmern.
Einen Job habe ich ja bereits, wenn auch (auf eigenen Wunsch) vorerst auf 6 Monate befristet. Dieser kann aber jederzeit verlängert werden. Aber ich lasse es erstmal so laufen. Ich bin bei einem Hausmeister und Gartenservice angestellt und kümmere mich nebenbei noch um die Pferde vom Chef bzw. meiner Gastgeberin. Denn ich wohne auf dem Hof meines Chefs und seiner Frau. Ich habe hier mein eigenes Zimmer und freien Zugang zum Haus mit allen Annehmlichkeiten inklusive W-Lan und Netflix. An einer 40 Stunden Arbeitswoche muss ich mich erst wieder gewöhnen. Was aber dank „Fika“ hier in schweden doch recht leicht ist. Denn in Schweden sind die Kaffe Pausen (also „Fika“) heilig und gehören mit dazu. So gehen 3 bis 4 ganz gemütliche Kaffe Pausen bei meinem Chef mit auf die Rechnung, da er diese mit bezahlt. Abgerechnet werden meine Stunden ab dem Zeitpunkt wo wir morgens losfahren, bis zu dem Zeitpunkt wo ich am Hof aus dem Auto steige. Dann kommt noch fix Pferde füttern und dann ist der Tag meist auch rum. Meist habe ich so gegen 17 Uhr endgültig Feierabend, wobei es nicht selten vorkommt das man trotzdem noch lange zusammen auf der Terrasse sitzt und gemütlich ein Bierchen trinkt und einfach die Natur ringsum genießt.
Die 40 Stunden teilen sich hier allerdings nicht wie in Deutschland auf 5 Tage auf, sondern auf 6 also Samstags müssen wir auch nochmal ran. Sonntag ist dann aber frei. Dafür startet der Tag bis auf wenige Ausnahmen erst gegen 9 Uhr, bis wir beim Kunden sind kann es auch mal 10 Uhr oder gar halb elf werden. Mein Lohn kann sich für Deutsche Verhältnisse durchaus sehen lassen, aber in Schweden ist vieles ein wenig teurer, und die Abgaben die vom Brutto noch weggehen werden auch ordentlich auffallen. Wobei ich da noch nicht weiß wieviel ich an Abzüge haben werde. Das sehe ich dann auf meinem ersten Lohnzetzel, bzw. auf meinem Paypal Account. Denn, da ich noch kein Bankkonto besitze zahlt mein Chef mir mein Gehalt vorläufig auf Paypal aus. Am 1. September bekomme ich also mein erstes Gehalt. Miete muss ich keine Zahlen, bzw. die rechnet mein Chef direkt ab, so habe ich schonmal einen Punkt weniger auf der Liste um den ich mich kümmern muss.
Ich werde warscheinlich nicht ewig bei meinem Chef wohnen, aber zumindest erstmal für die erste Zeit. Ob es nun nur das halbe Jahr ist, ein Jahr oder auch länger wird sich zeigen. Grundsätzlich könnte ich hier auch wohnen bleiben. Aber irgendwann will man ja auch eine eigene Wohnung beziehen. An der Schwedischen Sprache arbeite ich gerade, was irgendwie nicht ganz so einfach ist. Zwar kann ich mich schon ein wenig verständigen, und verstehe auch schon vieles. Aber ich merke auch das schwedisch nicht unbedingt die einfachste Sprache ist für mich, und es entsprechend noch ganz schön holprig ist. Aber, da ich hier gerne leben möchte, und natürlich versuche mich zu integrieren lerne ich auch die hiesige Sprache.
Manchmal verzweifelt mein Chef zwar auch an meinen Gehversuchen im Schwedisch sprechen und verstehen, aber er schätzt es das ich mir große Mühe gebe die Sprache so schnell wie ich eben kann zu lernen. Englisch sprechen wir nur wenn ich garnix verstehe. Ansonsten nur schwedisch. Was auch mehrmals täglich für diverse lacher sorgt. Wenn ich mal wieder Wörter verwechselt habe, grammatikalisch schlechter bin als Meister Joda (Star Wars), oder ich mal wieder nur Bahnhof verstehe.
Das gute hier am Hof ist, Simba ist nonstop betreut. Denn die Frau vom Chef hat während wir beim Kunden sind ein Auge auf ihm und kümmert sich mit um ihn… Oder er um sie? (Man weiß es nicht 🤣)
So oder so, ich fühle mich hier richtig wohl, und genieße trotz teils harter Arbeit ein super tolles Leben inmitten der schwedischen Natur. Und so werden auch diverse Wochenenden genau dort verbracht werden. Irgendwo in den schönen Wäldern von Schweden.
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